Sonntag, 3. März 2019

Anreise nach Tokio & Tokio Tag 1

Die deutlich über 9.000 km lange Anreise nach Tokio verlief für alle unkompliziert und reibungslos, der knapp 11 Stunden lange Flug zehrte aber dennoch an den Kräften. Martin und ich flogen wie eingangs erwähnt von Wien und Gianni ein paar Stunden nach uns von München.


Wien - Tokio
In Tokio angekommen und die Einreiseprozedur hinter uns gebracht, übten wir uns am Flughafen an ersten Orientierungsversuchen, um den richtigen Zug in Richtung unseres Hotels zu finden. Doch die Befürchtungen, uns aufgrund der schriftsprachlichen Barrieren nicht zurechtzufinden, bewahrheiteten sich nicht, da auch für unwissende Touristen wie uns alles genau und verständlich angeschrieben war.

Martin beim Entziffern der Karte 
So saßen Martin und ich gegen 8 Uhr Vormittags bald im Zug zur Shimbashi Station, einen recht großen Bahnhof, der nur wenige Fußminuten von unserem Hotel entfernt liegt. Während der ersten zwei, drei Stationen bot sich uns noch viel Platz im Zug, danach bekamen wir jedoch die Rush Hour voll zu spüren und wurden sogleich daran erinnert, dass wir uns doch in der bevölkerungsreichsten Metropole der Welt befinden. Trotz der in den Zug gequetschten Menschenmassen hörte man kein gesprochenes Wort, nur stumme Seelen, die in ihr vor das Gesicht gerichtete Smartphone starrten oder ein kurzes Schläfchen abhielten.
Doch auch diese Anreiseetappe brachten wir problemlos hinter uns und kamen nach einem kurzen, unbeabsichtigten Umweg in unserem recht noblen Hotel im Stadtviertel Ginza an. Es war inzwischen kurz nach 9 Uhr, unser Zimmer konnten wir allerdings erst um 15 Uhr beziehen. So konnten wir uns nur kurz im WC der Hotellobby frischmachen und unser Gepäck verstauen lassen, ehe wir unsere ersten Schritte in die Stadt wagten. Gianni würde erst gegen Mittag im Hotel eintreffen, so blieben uns einige Stunden, um ein wenig die nähere Umgebung zu erkunden.
Wir spazierten ein wenig durch „unser“ Stadtviertel Ginza, Tokios Antwort auf die 5th Avenue in New York, ein luxuriöses Einkaufs-, Restaurant- und Vergnügungsviertel.
Ginza
Wir suchten uns einen Kaffee, um die durch die lange Anreise angezählten Lebensgeister etwas zu wecken, beobachteten das rege Treiben der geschäftigen Fußgänger und suchten mithilfe der WLAN-Möglichkeiten nach unserer ersten Abendessen-Örtlichkeit, da es uns seit der Landung schon mächtig nach Sushi gelüstete. Praktischerweise befindet sich im Herzen Ginzas das Kyubey, eines der beliebtesten Sushi-Restaurants der Gegend, in dem wir gleich für heute Abend einen Tisch reservierten.
Nachdem wir uns in Ginza einen ersten Überblick verschafft hatten und uns noch ein wenig Zeit blieb, ehe wir uns mit Gianni im Hotel treffen würden, spazierten wir noch in den nahe gelegenen Hibiya Park.
Hibiya Park 1

Hibiya Park 2
Der anfängliche Regen wich inzwischen auch langsam der Sonne und machte den kurzen Aufenthalt in dem kleinen, aber netten Park direkt südlich des Kaiserpalasts noch angenehmer. Nach einer kurzen Runde vorbei an hübsch angelegten Gärten und blühenden Pflaumenbäumen gönnten wir uns noch einige Minuten in der Sonne und kehrten zu Mittag ins Hotel zurück, wo Gianni bereits in der Lobby auf uns wartete. Da uns noch immer ein paar Stunden blieben, ehe wir unser Zimmer beziehen konnten, zeigten wir Gianni noch einmal das bisher von uns Erkundete und wagten uns darüber hinaus mit der letzten Kraft, die uns heute noch blieb, weiter zum Kaiserpalast, dem Wohnsitz des japanischen Kaisers und seiner Familie. Die Palastanlage selbst ist leider nicht öffentlich zugänglich, man kann jedoch auch vom umliegenden Gelände, das ebenfalls sehr hübsch gestaltet ist, aus ein paar nette Blicke auf das Innere der Anlage erhaschen.
Gianni und Martin

Kaiserpalast
Nach diesen ersten bereits sehr netten Eindrücken kehrten wir einmal mehr ins Hotel zurück, wo nun endlich unsere Zimmer bereitstanden. Nach einer kurzen Verschnaufpause und den inzwischen bitter notwendigen Duschen trieb uns der Hunger aber bereits wieder hinaus. Im Restaurant Kyubey bekamen wir einen Platz an einem Tisch im traditionellen japanischen Stil, sprich am Boden sitzend. Die Flüche über unsere ungedehnten Körper, die unser Essen im sitzen ein wenig zur Herausforderung werden ließen, wichen jedoch bald dem frohlockenden Jubel über die köstlichen Gerichte, die uns im Zuge mehrerer Gänge serviert wurden. Besonders jegliches Sushi war ein Traum und stellte selbst die besten uns bekannten Restaurants in Österreich bei Weitem in den Schatten. Einzig die Rechnung, die sich mit Getränk bei circa 170 € belief, schmeckte uns nicht ganz so gut … Trotzdem bereuten wir dieses einzigartige Esserlebnis ganz und gar nicht, wir nahmen uns lediglich vor, nicht jeden Tag in selbiger Preisklasse speisen zu gehen. Mal sehen, ob es uns gelingen wird … 😉
Nun hatte uns der Jetlag aber endgültig eingeholt. Gepaart mit den anstrengenden Dehnübungen während des Essens blieb uns keine andere Möglichkeit mehr, als uns dem ersehnten Schlaf hinzugeben. Außerdem hatten wir uns für den kommenden Tag, der Traumwetter versprach, einiges vorgenommen …



Ausgewählte Kuriositäten:
  • Japan umfasst 6852 Inseln, wovon 421 bewohnt sind. Die 4 großen Inseln Honshu, Hokkaido, Shikoku und Kyushu machen 97% der Landesfläche aus.
  • Die Bevölkerungsdichte von Tokio (auf der Hauptinsel Honshu) beträgt 5751 Einwohner/km².
  • Die Bevölkerungsdichte der Insel Hokkaido (nördlich von Honshu) beträgt 72 Einwohner/km².
  • Der Kaiserpalast Tokio ist die Residenz des Tennō, des japanischen Kaisers. Der amtierende Kaiser Akihito wurde am 12. November 1990 offiziell zum 125. Tennō von Japan ausgerufen. Akihito hat seiner Regierungszeit den Namen Heisei (平成, Frieden überall) gegeben. Nach der aktuellen Japanischen Verfassung ist der Tennō das Symbol des Staates und der Einheit des Volkes.

4 Kommentare:

  1. hallo ihr drei "Buben", bei euch ists ja schon mitten am Tag...wir haben Rosenmontag, gibt es bei euch etwas Fasching-artiges?

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  2. noch eine Rückfrage: waren die 170.- für euch drei oder gar pro Person??

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  3. So wie sich die Japaner teilweise verhalten und kleiden, könnte man als Europäer meinen, hier wäre immer ein bisschen Fasching 😉

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  4. Yanaka habe ich damals nicht angeschaut. Klingt interessant!
    Nice, dass die ausgewählten Kuriositäten wieder am Start sind! Laut Wikipedia hat Tokio übrigens eine Bevölkerungsdichte von 15.363,7 Einwohner/km², was mir logischer erscheint bei den Menschenmassen. ;-)

    Wie war es heute? Abel Tasman 2.0? xD

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